Tuesday, 25 October 2011

25/10/2011 erster Schultag

Heute hatten Tomke und Janne ihren ersten Schultag, Janne an der nahegelegenen Dorfschule, wo es ihr sehr gut gefallen hat, sie sollte einen Text über sich selbst schreiben, der dann am Donnerstag im Newsletter erscheinen wird, damit gleich alle wissen, wer Die Neue ist:). Schulbus holt ab und bringt wieder nach Hause, Klassenkameraden und Lehrerin wohnen ganz in der Nähe, alles klingt vielversprechend.
Tomke hatte zunächst nur eine Einführung mit einer Lehrerin, hat wohl noch kaum andere Schüler getroffen und auch noch keinen richtigen Unterricht gehabt, was aber morgen der Fall sein soll, worauf sie sich auch schon freut. Ansonsten war sie recht gelassen heute, ich durfte sie zwar zur Schule fahren (liegt auf dem Weg zur Arbeit) aber auf keinen Fall mit hinein gehen, man könnte ja zusammen gesehen werden. Ab morgen dann Bus auch für Tomke.
An der Arbeit ahne ich immer deutlicher, dass sinnvolle Medizin kaum betrieben werden kann, 24 Patienten/Tag werden erwartet, 15 Minuten und man soll nicht nur eine medizinische Beurteilung machen und Rezepte/Überweisungen schreiben sondern auch noch über Krankschreibungen diskutieren, Formulare ausfüllen (z.B. für Führerscheinanträge, Einwanderungsbehörde etc). Es gibt kein Labor in der Praxis, alle Blutproben werden in einem zentralen Labor am Krankenhaus abgenommen (wir müssen aber alle Ergebnisse, normale wie abweichende, persönlich mitteilen, wofür kein Spielraum im Zeitplan vorgesehen ist), Urinproben, Schwangerschaftstest muss ich selber machen, kapillären Zucker ebenso, alles in der kurzen Zeit, man wird wohl viele Pat überweisen und ansonsten versuchen, die grössten Fehler zu vermeiden. Die neuseeländischen Guidelines unterscheiden sich erheblich von den schwedischen, kardiovaskuläres Screening wird gross geschrieben (alle ab 45 Jahren, Maori und Pacific Islander mit ihrem höheren Risiko und niedrigerem Erkrankungsalter sogar ab 35, Glukose, Lipide, Blutdruck, die ganze Batterie, dazu Primärprevention mit Statinen und ASS/Trombyl, also lauter Dinge, die in Schweden als Dont't do erachtet werden, da muss ich mich ganz schön umstellen. Da gefühlte 70% der Patienten rauchen und/oder übergewichtig sind und/oder sessil leben scheint mir der Fokus auf den falschen Fragen zu liegen.

Hier der Beginn einer neuen Rubrik:
AdT (Abkürzung des Tages)/DF (Dagens förkortning): LOC Level of Consciousness

Florian

1 comment:

  1. Hallo ihr Auspraktiserare! Schöner blogg und sehr interessante und informative Berichte. Es macht grossen Spass, sie zu lesen. Ich werde regelmässig vorbeischauen.... Hoffentlich werdet ihr für euren Einsatz gut entlohnt. Immer die Bälle flach halten, 15 Minuten sind halt 15 Minuten... nur komisch, dass man auch noch selber dokumentieren darf. Aber ihr seid ja nicht nur wegen der Arbeit nach Neuseeland gekommen. Ich drück euch die Daumen und wünsch euch die nötige Gelassenheit, um alles zu bewältigen können. Bleibt gesund! Liebe Grüsse aus S, wo seid gestern die Winterzeit angebrochen ist (aber nur zeitlich, sonst noch kein Schnee...)

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